Von Eseln und Eseln
4. März 2015,
in Ilmenau
Richard
Niedler
Das
ist
ein Esel.
Und das
fährt
ein Esel.
Wir bewegen uns in einer Zeit, die
vielen Veränderungen ausgeliefert ist:
Technischen Neuerungen, die
einerseits das Leben einfacher und einseitig besser machen, aber auf der
anderen Seite weniger verständlich und
begreifbar werden.
Ergreifenden Mediensensationen, die
uns mit Produktneuheiten Bedürfnisse einbläuen, sich unbewusst von immer mehr
Besitz abhängig zu machen.
Abnormen Erwartungen, die sich uns
angesichts funktionsfixierten Arbeitsmarkts und durch mediale Einflüsse auf
allen Kanälen zu Depressionen stressen.
Und zu guter Letzt Verminderungen
natürlicher Ressourcen und Steigerungen des Drucks, effektiv nachhaltiger auf
der Erde zu gastieren.
Es gibt viele Meinungen zum
Fahrradfahren.
Hier kommt meine.
Der Esel, weder das Tier noch der
Autofahrer, sondern der mancherorts antiquitäre Drahtesel, kann ein Weg in die
richtige Richtung sein.
Fahrradfahren spart die Geldausgaben
ein für:
PKW-Führerschein, Kfz-Anschaffung,
Kfz-Versicherung, Kfz-Steuer, Kfz- Reparatur, Kfz-AU & Kfz-HU.
Fahrradfahren
spart den Stress, der beim Autofahren durch Lärm, Hektik & Hetze und andere
unfähige Autofahrer unbewusst, weil gewöhnt, ausgelöst wird.
Fahrradfahren baut sogar Stress durch
körperliche Aktivität natürlich ab. Die Flucht in Bewegung ist, Vesters
Phänomen Stress lehrt, eine uralte instinktive Stressreaktion, die heute immer
mehr unterdrückt wird.
Und wenige wissen, wie wichtig, die
Fitness Umschau lehrt, gesunde Beinmuskulatur überhaupt für den ganzen
aufsitzenden Körper ist!
Fahrradfahren erspart auch einige
Unabhängigkeiten und bringt Freiheit zurück
Fahrradfahren emittiert gar keine Schadstoffe, wobei selbst die Nachhaltigkeit aufkommender Elektroautos mit ihrem Stromverbrauch sich erst mit dem Wachstum effektiverer erneuerbarer Energien einstellt.
Und der Bio-Kraftstoff, vielleicht musste dafür der eine oder andere Esel schon verhungern..
Das Fahrrad lässt sich in der makro-mechanischen
Funktionsweise noch bei Defekten
durchschauen. Es besteht bei all der Einfachheit kaum Defektpotenzial.
Dies befördert das Fahrrad zu einem verlässlichen Verkehrsmittel.
Bei all den Abwendungen von Natur zu
Technisierung, Optimierung, Verunnaturierung, bildet das Fahrradfahren auch
noch einen direkten offenen Bezug zur Welt, zur Natur! Natürlich ist es weniger
"anonym" und abgekapselt, abgeschlossen.
Die Physik noch einmal ins Auge
gefasst, und auch die Leistungsgesellschaftsmentalität, macht Fahrradfahren
genau das erfahrbar, was Arbeit im eigentlichen Sinn ist.
Arbeit ist dabei, ganz und gar nicht
entfremdet, die geleistete Muskelarbeit, um das Körpergewicht X entlang der
zurück gelegten Strecke von A nach B zu bewegen.
Je mehr Kraft in die Pedale gestemmt
wird, umso schneller gelangt der Radler ans Ziel und umso mehr hat er
geleistet.
Das schadet seinem Selbstbewusstsein
anhand des sichtbaren Erfolgs ganz im Gegenteil.
Aber mit dem Drahtesel sei man so
unglaublich langsam. Das koste so viel Zeit. Und Zeit ist Geld. In dem Fall
könnte man seine wirklichen Bedürfnisse neu überdenken, das
"Zeitdiktat" entlockern und dann bewusst mit dem Fahrradfahren ein
Zeichen setzen für den in Mode gekommenen und wichtigen Begriff
der"Entschleunigung" setzen.
Gegen die Zeitverknappung, den
Turbo-Abi-Wahn, die Verflachung und Quantität von Information auf Kosten der
Tiefe und Qualität. Vielleicht gegen manchen "technischen
Fortschritt", wenn dieser durch mehr Arbeit in kürzerer Zeit
Arbeitskräfte, sogenannte Human Resources, in die Freiheit entlässt.
Fahrradfahren aber kann aus so
einigen Perspektiven als "sozialer Fortschritt" durchaus willkommen
geheißen werden, wenn es die Menschen von sich weniger isoliert und die Erde,
in der wir und nachfolgende Generationen noch zu leben gedenken wollen,
schützt.
Nicht zu vergessen: Bedrohte Tierarten!
In diesem Sinn:
Sei kein Esel!
Fahr den Esel!
Jeder hat ein Rad.
Fahr es . el
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Kontakt: richard.niedler@gmail.com
Aus Liebe zur Natur und den Menschen:)
AntwortenLöschenEs macht mir oft Spaß, deine Texte zu lesen.
Ein aktiver Aufruf zu mehr Umweltbewusstsein!
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