Von Rauchen,
Rauschen und Rauschen
Ich weiß nun wirklich nicht, wie angesagt,
cool, in oder hipp das Koma-Saufen, Rauschmittel Nr. 1 der hochprozentige
Alkohol, aktuell ist.
Allerdings bemerke ich von einigen
Haschich-Naschern Jubel, wenn die medizinische Heilwirkung und Legalisierung
ihres Rauschmittels in den Mittelpunkt gerückt wird.
Aber ganz gleich, ob es sich um Alkohol oder
Haschisch handelt, was das Bewusstsein des Menschen mit meist angenehmem
Rauschen besetzt.
Was ist überhaupt ein Rauschen?
Kann Rauschen sich unsichtbar, unerkannt vor
unserer begrenzten Wahrnehmung zeigen?
Sammeln wir einmal bekannte Formen von
Rauschen, um eine Definition, sowas wie eine allgemeine Regel aufzustellen, was
Rauschen zu Rauschen macht, was es im Wesen ausmacht.
1.
Das akustische Rauschen:
(An der Stelle sei, den roten Faden kurz
lachsfarben werden lassend, folgende Gedankenbrücke passend angemerkt: reduce
noise(photoshop, bildrauschen reduzieren) und to notice a noise(englisch
unterricht, ein geräusch wahrnehmen)
Es gibt das Rauschen des Meeres, das
Wellenrauschen. Ein beruhigendes, in länger dauernden Abständen zueinander
Brechen der Wellen an Fels oder Strand.
Ein ähnliches Rauschen existiert auch auf der
See oder als Fang der Umweltgeräusche in der richtig geformten Muschel.
Meeresrauschen hat eine positive Wirkung. Es
wirkt durch Klang, Takt, im Kopf gemalten Strandspaziergang am blauen Meer
befreiend, stärkend, gibt Kraft, beruhigend und Stress mindernd.
Es ist ein Geräusch, das gerade nicht Lärm
oder Krach, sondern im Gegenteil ein "Ohrenschmaus"ist, ein
"Ohrgasmus" oder einfach nur eine himmlische Sinfonie ist.
Interessant ist, wie genau die positive
Wirkung dieses Rauschens zustande kommt. Es ist erst einmal das wohlige Bild
oder das "Setting", was durch die Vorsilbe "Meeres-" beim
Meeresrauschen im Geist hervorgerufen wird.
Mit geübter Konzentration und
Vorstellungskraft beginnt man dann allein durch das Wort, Meer zu erhaschen und
zu lauschen.
Trotzdem, warum lässt es sich, das
Meeresrauschen so gut zu lauschen?
Verglichen mit dem Tonrauschen, aufgenommen
ohne Windschutz am Mikro, ist es beim Meeresrauschen keine Dauerbelastung. Kein
ewig andauerndes Störgeräusch.
Zwar ist das Meer ewig da, aber es rauscht
natürlich und im harmonischen Takt der Natur. Das Begrüßen der jungen Wellen am
Strand findet in unterschiedlichen Intervallen von neu statt.
Dabei klingt jedes Streichen der Wellen gar
nicht monoton, klingt anngenehm an und ab.
Schippert ein Kreuzfahrtschiff durchs Meer,
taucht eine Robbe auf mit einem Fisch im Mäulchen und gibt dann ein
aufsteigender Möwenschwarm dem Wellengang noch einen Stoß, so erklingen eine
Reihe wundersamer Töne, oder Akkorde?
Das ist wohl, was das Meeresrauschen so
einzigartig, denn schön, macht.
2.
Ganz anders, das eher unangenehme Rauschen,
das durch schnell und viel befahrene Autobahnen verursacht wird.
Selbst weite Distanzen entfernt, lässt sich
oft ein Rauschen verzeichnen.
Dieses Rauschen ist ein Kreischen im Ohr, ein
Stressfaktor, der zur ebenfalls stressenden Luftverpestung durch
Verbrennungsmotoren noch hinzu kommt. Jeder menschliche Organismus ist diesem
Stress ausgeliefert.
3.
Das optische Rauschen;
Da wären das Bildrauschen, das Geflacker,
Geflicker und Geflimmer im TV, in hohem Maß das bekannt unbeliebte
Schwarz-Weiss - nett getauft Schneeflocken - Krisselbild.
Dann der Nebel, der im "Real Life"
die Sicht erschwert, "verrauscht", sowie die schleichend abnehmende
Sehschärfe des Auges.
Fazit:
Es sind also das Meeresrauschen, das
Bildrauschen, das Tonrauschen(Autobahn, Wind im Mikro), die von außen auf den
Menschen im natürlichen Zustand, in Abgrenzung zum zusätzlich berauschten
Menschen, treffen.
Auf der anderen Seite steht dann das
Rauschen, was vom Menschen durch Beeinträchtigung seines Wahrnehmungszustandes
abhängt.
Abnehmende Sehschärfe, Rauschen durch exogene
Drogen oder endogene Psychosen, wobei auch Psychosen durch Drogen oder nur
Überreizung, Stress ausgelöst werden können. Immaterieller Stressreiz in Form
von Schall- oder Lichtwellen kann wie starke Röntgenstrahlung den Stoffwechsel
im Gehirn und "Transmitter-Auf-Abbau-Spiel" organisch, materiell,
physisch verändern!
Genauso wie laute Gedanken, gesprochene oder
Gelesene Worte Angst auslösen können, wenn in den Nachrichten hier und da von
übergroßen Krisen die Rede ist, denen man hilflos ausgeliefert ist.
Aber nicht zu vergessen das Berauschen durch
Gefühle.
Im Rausch, im Hass, verübte er die Greueltat.
Doch zuvor eine Definition von Rauschen.
Rauschen ist zumeist eine Störung.
Das Meeresrauschen bildet als "unechtes
Rauschen" eine Ausnahme, denn es ist nicht chronisch und permanent,
sondern kehrt in zufälligen Intervallen und Tönen wieder.
Das meiste Rauschen ist eine Art zu viel an
Information, siehe Informationsfluten im überschwemmten Hörsaal heute, oder
eine Art an unverständlicher Information ohne Tiefsinn, vergleichsweise das
Ertrinken in quantitativer Informationmasse an der Uni gegenüber qualitativer
Informationsklasse, die womöglich noch selbst erarbeitet - und im Sinne der
Erkenntnistheorie und des wahren Verständnis von Bildung nach Herder, Humboldt
& Schiller - wirklich erkannt wird und zu festem Wissen wird!
Das ständige Geflacker im Auge oder Getose im
Ohr ist nicht viel weniger produktiv oder sagen wir - informationsreich,
-gehaltsam als diese Schnaps-Idee von Lernen.
Uni-Vorlesung gleich Rauschen?
Warum unternimmt denn keiner etwas gegen all
das negative Rauschen?
Die Frage ist, ab wann Rauschen negative
Tendenz annimmt oder selber als Rauschen wahrgenommen werden kann!
Wenn sich meine Sehschärfe verringert, ab
wann merke ich da ein Rauschen, eine Störung des Gesichtssinnes?
Ab wann merke ich ein Bildrauschen im TV,
wenn es sich über 90 min Bildlänge langsam steigert?
Ab wann werden unbewusste Stressreize, zu
viel Anweisungen, Optische und akustische Reize bewusst wahrnehmbar?
"Jetzt bin ich gestresst."
Stress messen durch Cholesterinwerte? Das
wird aus Fett bei unabgebautem Stress ja an Gefäßwänden abgelagert.
Ein interessantes Experiment wären obige
Fragen wert!
Und ein unter Drogen stehender Mensch merkt
genauso wie der ewig auf Wolke 7 schwebende nicht, noch der psychotische
Mensch, etwas von möglichen Gefahren, die falsch oder gar nicht wahrgenommen
werden.
Also gibt es etwas wie unsichtbares Rauschen.
Entweder, weil man selber blind dafür ist, weil im Rausch: Alkohol, Drogen,
Gefühle, Psychosen
Oder weil das Rauschen sich langsam
eingeschlichen hat, und man es dadurch nicht merkt: Sehschärfe, Gewöhnung ans
Rauschen
Gerne würde ich mit meinen Gedanken noch mehr
aufs kulturelle Rauschen abzielen, jedoch dazu nur kurz.
An sich lässt sich der, sachlich, Wertewandel
oder -verfall, normativ, der kulturelle Wandel, die Verknappung, Verflachung,
Vereinfachung von Sprache, Leben und Welt auch als unsichtbares Rauschen
betrachten.
Kaum einem wird auffallen, dass zugunsten des
"schneller-mehr=besser-Hypes" oder Wahnsinns die Qualität, der
Tiefsinn, die Substanz, das An-Sich, der Kern, das Wesentliche - zuletzt die
Wahrheit - darunter sich ausschleicht.
Oder dass die Geberation Y, die individuelle
Generation gar nicht existieren kann angesichts des Gruppen-Wahns,
"Allein=Langweilig-Credos" und dem Verrauschen des Begriffs des
Sozialen bzw Asozialen.
Die Wahrheit und Klarheit schleicht sich
davon, während ein tiefes tiefsinniges Rauschen die anstandslose, von allen
Seiten beeinflusste, ja manipulierte Gesellschaft in die Zukunft jagt!
Wie ein Krebsgeschwür wächst das Rauschen,
aber hoffentlich wird das kulturelle frühzeitig behandelt...
END
Vom Schwachen zum Starken.
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