Zitate

aus Der Kleine Prinz – über die Kraft der Worte oder die Fantasie

"Als ich sechs Jahre alt war, sah ich einmal in einem Buch über den Urwald ein prächtiges Bild.

Es stellte eine Riesenschlange dar, die ein Wildtier verschlungen hatte.

Ich habe damals viel über die Abenteuer des Dschungels nachgedacht

und vollendete mit einem Farbstift meine erste Zeichnung.

Sie sah so aus:
Pilot zeigt dem Publikum das Bild von der Riesenschlange.

Ich habe den großen Leuten mein Meisterwerk gezeigt – so wie Ihnen jetzt – und sie gefragt, ob ihnen meine Zeichnung nicht Angst mache.

Sie haben nur geantwortet:

„Warum sollen wir vor einem Hut Angst haben?“ (Stimme aus dem Hintergrund)
Meine Zeichnung stellte aber keinen Hut dar, sondern eine Riesenschlange, die einen Elefanten verdaut.

Ich habe dann das Innere der Boa gezeichnet, um es den großen Leuten zu verdeutlichen. Sie brauchen ja immer Erklärungen.

Hier meine Zeichnung Nummer 2:
Pilot zeigt dem Publikum das Bild vom Elefanten im Inneren der Schlange.
Die großen Leute haben mir geraten, mit den Zeichnungen von offenen oder geschlossenen Riesenschlangen aufzuhören und mich mehr für Geografie, Geschichte, Rechnen und Grammatik zu interessieren.

So kam es, dass ich eine großartige Laufbahn als Maler bereits mit sechs Jahren aufgab.. "

Donnerstag, 5. November 2015

[5.11.15 - Gedicht] Warum ich ein Computer bin

Warum ich ein Computer bin

1)
Was kommt mir in den Sinn
Dass ich ein Computer bin,
Fragst du noch,
Doch sieh genauer hin.
Aufstehen,
Arbeiten gehen,
Hobbys nachgehen
Auf Partys abgehen,
Mit Freunden ausgehen,
Zu Bett gehen
Auf dem Grabstein stehen.
Alles in Ordnung,
Alles nach Plan,
Hälst dich nicht dran,
Kommst in die Klinik,
Die ist nebenan.

2)
Alles so logisch, so ganz rational.
Ich bin ein Computer. Ich hab keine Wahl.
Sei vernünftig, sagt die Erziehung.
Speicher Daten, sagt die Bildung.
Geh arbeiten, die Demokraten.
Konvention, was ist das schon?
Ein Gesetz, was die Masse aufstellt?
Ein Gesetz, was von Wahnsinn abhält?
Wie ist es um die Freiheit bestellt?

3)
Ich wünsche mir Wahnsinn,
Verrücktheit und Unsinn,
Einen Fick auf Logik,
Weniger Stress, und Hektik.
Abwechslung und Unordnung.

4)
Pflichtbewusstsein,
Tugendhaftigkeit,
Regelkonformität,
Begriffe, die der Deutsche gerne hört.
Werte, die der Deutsche beschreit.
Es ist ein Landsproblem mit Kern in der Vergangenheit,
Älter noch als die Einheit besteht.
Nach Revolutionen und Kriegen,
Ist die Ordnungsliebe geblieben.





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Die Psychiatrie um 1949 war ja nicht nur schlecht.
Was ein Luxus, über Weltprobleme nachdenken zu können.
Mit dem Ende der Kindheit stirbt die Menschlichkeit.

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